Am Freitag, 9. Mai 2025 fand die Buchvorstellung "Der Geschmack von schwarzer Erde" mit der lettischen Autorin Inga Gaile im Rahmen der Europawochen im Europapunkt Bremen statt. Veranstaltet von INFOBALT e.V. luden die Organisatoren zum Zuhören der Textpassagen und anschließender Diskussion über ein dunkles Kapitel der Geschichte sowie den Beweggründen zum Verfassen des Buches ein. Auf dem Podium saßen Inga Gaile (Autorin), Katja Völkel (Inhaberin des ULTRAVIOLETT VERLAGs) und Albert Caspari (Veranstalter und Vorsitzender von INFOBALT e.V.) sowie eine Übersetzerin. Die Buchvorstellung wurde in Kooperation mit dem Latvian Literature Center veranstaltet.
Am Nachmittag traf sich die Vertreterin des Lativian Literature Center mit Vertreter:innen der Bremer Literaturszene, um über Kooperationsmöglichkeiten im Bereich der , dem Literaturfestival Globale und dem Literaturkontor Bremen zu sprechen.
Poetisch und tiefgehend. Zeitgenössische Literatur aus Lettland in deutscher Erstübersetzung.
Ihre Schicksale sind ein Abbild des 20. Jahrhunderts: Violette Dauphine wird als "Politische" im Konzentrationslager Ravensbrück interniert und für eine schreckliche Arbeit ausgewählt. Der Lagerarzt Karls, ein Psychologe aus Lettland, der sich gegen das Unmenschliche kaum wehren kann – und nicht in seine Heimat zurückkommt, ist daran nicht unschuldig. Die Lettinnen Lidija und Ilze werden nach Sibirien verschleppt, während andere diesem Schicksal entkommen. Im sowjetischen Lettland treffen sie wieder aufeinander. All ihre Leben sind miteinander verbunden: durch Beziehungen, Kinder oder durch die Umstände, unter denen sie leben.
Inga Gaile verwebt die Lebensgeschichten dieser Menschen miteinander über Ländergrenzen und Generationen hinweg. "Der Geschmack von schwarzer Erde" zeigt die Traumata, die der Zweite Weltkrieg über Generationen hinterlassen hat, unabhängig von Nation und sozialer Stellung.
Inga Gaile über ihren Roman: "Ich habe versucht, einen Roman über Menschen zu schreiben, die in der Lage sind, ihre Menschlichkeit in Situationen und unter Umständen zu bewahren, in denen sie keinen Platz hat."