Die Beziehung zwischen den beiden Hansestädten ist so alt wie Riga selbst, über 800 Jahre. Bremen und Riga sind nicht nur als Hansestädte historisch verbunden, auch die Rigaer Stadtgründung im Jahre 1201 erfolgte durch den Bremer Bischof Albert von Buxhoeveden. Im Zuge der Christianisierung bauten deutsche Kaufleute Handelsverbindungen mit den baltischen Staaten auf. 1282 wurde Riga Mitglied der Hanse. Lebhafter Handelsverkehr zwischen den Hansestädten Riga und Bremen führte dazu, dass 1827 für vierzig Jahre ein bremisches Konsulat in Riga eingerichtet wurde.
1985 wurde in Riga durch den Bremer Bürgermeister Hans Koschnick und den Vorsitzenden des Exekutivrates des Rigaer Stadtsowjets, Alfreds Rubiks, die Rahmenvereinbarung zwischen den beiden Hansestädten Riga und Bremen unterzeichnet. Sie war das Ergebnis des in den siebziger Jahren entwickelten Willens zur Völkerverständigung, die in der Gründung der "Deutsch-Sowjetischen Freundschaftsgesellschaft Bremen-Unterweser e.V." (Mai 1978) und in Riga mit der Gründung der "Lettischen Gesellschaft für Freundschaft und kulturelle Verbindungen mit dem Ausland" (September 1978) ihren Ausdruck fand. Am 22. April 1992 wurde die Rahmenvereinbarung anlässlich der Unabhängigkeit Lettlands noch einmal erneuert.
Mit Unterzeichnung der Rahmenvereinbarung im Jahr 1985 setzten Kooperationen im Bereich humanitärer Hilfe und Sozialwesen ein, getragen durch die Wohlfahrtsverbände.
Neben Handelsverbindungen gibt es Partnerschaften zwischen Kirchengemeinden, Schulen und im Kunstbereich. Ein lebhafter kultureller und zivilgesellschaftlicher Austausch, Konzertreisen in beiden Richtungen sowie sportliche und Jugend-Begegnungen kräftigen diese Verbindung.
Im Jahre 2001 war in Riga durch die Senatskanzlei ein Büro der Bremischen Hafenvertretung eingerichtet worden. Im Rahmen der 800 Jahrfeier Rigas im Jahre 2001 hat sich Bremen mit einem breitgefächerten Programm aus Kultur, Wissenschaft, Sport und Jugendaustausch präsentiert sowie ein Volksfest in der Innenstadt gestaltet. Auch 2014, dem Jahr, in dem Riga Kulturhauptstadt Europas war, hat sich Bremen vor Ort mit verschiedenen kulturellen Beiträgen beteiligt.
Auch die Mitgliedschaft Lettlands in der EU eröffnete neue Perspektiven für die Städtepartnerschaft. Es wurden einige gemeinsame EU-Projekte durchgeführt.
Aktuell werden insbesondere im Bereich Kunst und Kultur sowie im Bereich Austausch mit jungen Menschen Projekte umgesetzt.
Seit der Gründung 1990 setzt sich der Verein für friedliches Zusammenleben und eine demokratische, sozial ausgewogene, klimaschonende und umweltfreundliche Entwicklung in Europa ein. Die Perspektiven Estlands, Lettlands und Litauens stehen besonders im Fokus.
Im geschichtsträchtigen Ogohaus in Hastedt sind Ateliers und Wohnraum für Künstler:innen entstanden. Die dort lebende und arbeitende Künstlerin Dagmar Calais und der Kunsthistoriker Chris Steinbrecher setzen viele künstlerische Projekte in Riga um.
Das Honorarkonsulat der Republik Lettland für die Konsularbezirke Bremen und Niedersachsen besteht seit dem Jahr 2010 und wird von Herrn Lutz H. Peper geführt. Das Aufgabengebiet des Honorarkonsulats ist vielfältig.