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Viel los im Bremer Rathaus: Senat bat zum traditionellen Neujahrsempfang

Volles Haus in Bremens schönstem Ambiente: Rund 600 Gäste waren heute (20.1.2011) der Einladung ins Rathaus zum traditionellen Neujahrsempfang des Bremer Senats gefolgt. Bürgermeister Jens Böhrnsen begrüßte die Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Kultur und anderen gesellschaftlichen Bereichen. Für die musikalische Umrahmung der festlichen Zusammenkunft sorgte ein Ensemble der Bremer Philharmoniker. „Bremen und Bremerhaven können mit Zuversicht und Vertrauen in die Zukunft sehen.“ Mit Bedacht wiederholte Bürgermeister Jens Böhrnsen in seiner Ansprache diesen Satz aus seiner Vorjahresrede. Dabei verwies er auf die guten Wirtschaftsdaten für Bremen: „Unser größter privater Arbeitgeber Mercedes baut so viele Autos wie noch nie - 300 000 sollen es in diesem Jahr werden. Auch die Stahlwerke haben im Dezember soviel produziert wie nie“. Böhrnsen verwies auch auf den sich erholenden Umschlag in den bremischen Häfen sowie den Aufwind, den die Luft- und Weltraumbranche verspüre. Ausdrücklich dankte er den Unternehmen sowie den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern für diese guten Nachrichten.

„Eine konkurrenzfähige wachsende Wirtschaft ist die Voraussetzung für sichere und ordentlich bezahlte Arbeitsplätze in Bremen“, unterstrich der Bürgermeister während seiner Ansprache. „Deshalb werden Politik und Wirtschaft gemeinsam weiter daran arbeiten, die Wirtschaftskraft unserer Region zu stärken.“ Zudem betonte Böhrnsen : „Wir werden in Bremen die Politik der Schwerpunktsetzung in Wirtschaft und in den sozialen Ausgleich, aber auch und gerade in die Bildung fortsetzen.“

Die Entwicklung zur Wissenschaftsstadt charakterisierte der Regierungschef in seiner Rede als Markenzeichen Bremens und Bremerhavens. Sie zeige was es bedeute, in Selbständigkeit entscheiden zu können, wohin die Zukunft des Gemeinwesens gehen soll. Böhrnsen: „ Die Zeit für außergewöhnliche Anstrengungen ist nicht vorbei. Die Wettbewerbsfähigkeit Bremens, der Kampf um Arbeitsplätze und beste Köpfe fordert uns ständig. Deshalb legen wir uns so ins Zeug, um bei zukunftsgerichteter Technologie,
bei erneuerbarer Energie vorne zu sein. Und deshalb setzen wir auf die offshore Windenergie.“

Böhrnsen ging in seiner Rede auch auf die Absicht mehrerer Bundesländer ein, gegen Bremen und andere vor dem Bundesverfassungsgericht zu klagen, um den solidarischen Länderfinanzausgleich auszuhebeln. Unter Applaus rief er den Anwesenden zu: „Wir werden uns gegen diese Attacke zu wehren wissen“! Zum Abschluss seiner Rede kam Böhrnsen auf die anstehenden Bürgerschaftswahlen zu sprechen. Er wünsche sich neben einem fairen Wahlkampf, dass das neue Wahlrecht gut angenommen werde. „Und ich wünsche mir, dass die Rechtsextremisten scheitern mit ihrem Bestreben,
Bremen zu ihrem Hauptaktionsfeld zu machen, “ sagte er unter großem Beifall der anwesenden Gäste.

Die Journalistin Tissy Bruns als Gastrednerin setzte sich in ihrer Ansprache u.a. mit dem Demokratiedefizit der Gesellschaft auseinander. „Unsere Demokratie ist geglückt, in die Jahre gekommen ist sie aber auch“, sagte Bruns. Sie verwies auf die hohe Zahl der Nichtwählerinnen und Nichtwähler. Mit Blick sowohl auf die Politiker wie auch die Medien unterstrich sie, dass bisher viel zu wenig über die große Menge all derjenigen diskutiert worden sei, die sich bereits abgewendet hätten. Bürgerprotest und Nichtwählen charakterisierte sie als eine Antwort auf den Verlust des Primats der Politik.

Fotos: Senatspressestelle