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Rudolf Alexander Schröder (1878 – 1962) war ein deutscher Schriftsteller, Übersetzer, Dichter, evangelischer Kirchenlieddichter sowie Maler und Architekt. Er entwarf u.a. den auffälligen Teppich für den Senatssaal, der mit unzähligen Bremer Schlüsseln geschmückt ist. Außerdem entwarf er die Einrichtung des Bibliothekszimmers. Diese war zuvor ein Auftrag von Leopold Biermann, einem wohlhabenden Bremer Kaufmann, und stand in seiner Villa in Blumenthal.
Bauweise von Räumen im Spätmittelalter, die vor allem in Anwesen wohlhabender Bürger sowie in staatlichen Bauwerken und Kirchen zum Tragen kam. Geprägt von zumeist zwei übereinander liegenden Sälen.
Die Schaffermahlzeit ist ein besonderes Festmahl in der Oberen Rathaushalle zugunsten der Stiftung Haus Seefahrt . Sie besteht seit über vier Jahrhunderten . Gäste aus Politik, Wirtschaft, Kultur, Wissenschaft und Mitglieder des Hauses Seefahrt speisen über Stunden nach einem festgelegten Ritual, zu dem auch zahlreiche Redebeiträge gehören.
Der Senat ist das Kabinett, die Regierung des Landes Bremen. Im Stadtstaat Bremen über der Präsident des Senats die Funktion des Ministerpräsidenten aus und trägt den Titel Bürgermeister. Die Regierungsmitglieder heißen in Bremen Senatorinnen und Senatoren.
Senatoren und Senatorinnen bilden die Bremer Landesregierung. Sie sind die Leiter der verschiedenen Verwaltungsressorts (zum Beispiel Finanzen oder Umwelt, Bau und Verkehr,) wie es im Koalitionsvertrag festgelegt ist.
Das Rathaus ist der Sitz der Senatskanzlei. Hier befindet sich die Regierungszentrale des Landes. Etwa 90 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten hier. In der Senatskanzlei laufen alle politischen Fäden zusammen.
Den verschiedenen Senatsressorts sind verschiedene Aufgaben- und Themenbereiche zugeordnet, wie es im Koalitionsvertrag festgelegt ist.
Im Senatssaal des Rathauses tagt jeden Dienstag der Bremer Senat. Der behaglich wirkende Raum wurde 1912 von Rudolf Alexander Schröder ausgestattet, u.a. mit einem 160 Quadratmeter großen, handgeknüpften Teppich mit eingearbeiteten Bremer Schlüsseln.
Der Solidaritätspreis wird seit 1988 von dem Land Bremen an Bürger und Bürgerinnen übergeben, die sich gegen Kolonialismus und Rassismus und für die Freiheit und Selbstbestimmung engagieren.
Das Spätmittelalter umfasst in der europäischen Geschichte den ungefähren Zeitraum von 1250 bis 1500 und bildet damit die Übergangsepoche zur frühen Neuzeit. Die Architektur dieser Epoche ist vor allem in den nordeuropäischen Ländern vom Stil der Gotik geprägt.
Ein Staatsrat/ eine Staatsrätin (in den Flächenländern Staatssekretär/ Staatssekretärin genannt) ist der höchste Beamte/ die höchste Beamtin eines Ressorts und Vertreter oder Vertreterin eines Senators/ einer Senatorin. Sie sind Mitglied der Verwaltung und haben kein Stimmrecht innerhalb des Senats.
Ein Staatssekretär/ eine Staatssekretärin (in Bremen Staatsrat/Staatsrätin) ist der höchste Beamte/ die höchste Beamtin eines Ressorts und der oder die Vertreter/in des Ministers/ der Ministerin. Außerdem sind sie Mitglied der Verwaltung, haben jedoch kein Stimmrecht innerhalb des Kabinetts (Senats).
Ein Staatsvertrag kann bilateral, sowie multilateral sein. Dies bezeichnet einen internationalen, völkerrechtlichen Vertrag zwischen zwei, oder mehreren Nationen. Bundesländer können Staatsverträge mit gesellschaftlichen Einrichtungen abschließen.
Die Bezeichnung Stadtrepublik, auch Stadtstaat, umfasst im Gegensatz zum Flächenstaat lediglich das Gebiet einer Stadt - teilweise auch ihr näheres Umfeld. Die Freie Hansestadt Bremen besteht aus den räumlich voneinander getrennten Städten Bremen und Bremerhaven und wird deshalb auch „Zwei-Städte-Staat“ genannt.
Die UNESCO (United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization) ist die Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Kultur und Wissenschaft. Unter anderem verwaltet sie die Welterbeliste.
Die Untere Rathaushalle ist Bremens älteste Merkzweckhalle. Sie ist seit sechs Jahrhunderten in nahezu unveränderter Form erhalten. Wurde sie vor Jahrhunderten noch für den Markt und das Gericht genutzt, wird sie heute heute überwiegend als attraktive Ausstellungsfläche genutzt.
Den Titel Welterbe der Menschheit verleiht die UNESCO an Stätten, die ein besonders herausragendes Kulturgut sind. Diese Verleihung geschieht nach der Welterbekonvention, welche 1972 von 189 Staaten ratifiziert wurde.
Die Welterbeliste umfasst alle Stätten, die von der UNESCO zum Weltkultur- sowie Weltnaturerbe ernannt wurden. Insgesamt 962 Denkmäler aus 157 umfasst die Liste (Stand: Juli 2012), unter ihnen das Bremer Rathaus und der Bremer Roland.
Die Weser-Renaissance bezeichnet die regionale Variante der nordischen Renaissance.
Wilhelm Hauff (1802 - 1827) war ein deutscher Schriftsteller der Romantik. Nach ihm wurde der Hauff-Keller im Ratskeller des Bremer Rathauses benannt. 1827 ließ er sich dort zu seiner bekannten Weinnovelle "Phantasien im Bremer Ratskeller" hinreißen.
Carl Wilhelm Kaisen (1887 – 1979) war ein deutscher Politiker (SPD). Von 1920 – 1928, sowie 1933, war er Mitglied der Bremischen Bürgerschaft. Nach dem Krieg und der wieder Einberufung des Senats durch die amerikanische Besatzungsmacht, wurde er zum Bremischen Bürgermeister ernannt. Dies blieb er bis 1965. Er gilt als Symbol des Wiederaufbaus nach 1945. Ein großes Portrait von Kaisen hat seinen Platz in der Wandelhalle im Bremer Rathaus gefunden.
Die heutige Wittheitsstube befindet sich am Standort der Alten Wittheitsstube in dem Anfang des 16. Jahrhunderts entstandenen Nordanbau des Alten Rathauses. Die Unterscheidung in Alte und Neue Wittheitsstube ist notwendig, da die Wittheitsstube im Bremer Rathaus nicht ortsfest war.
Entstanden ist die ältere Wittheitsstube durch den um 1500 gebauten Nordanbau als beheizbarer Beratungsraum, in den sich der Rat der Stadt zurückziehen konnte, um in besonders schwerwiegenden Fragen gemeinsam mit den Ratsmitgliedern, die gerade nicht im Amt waren (turnusmäßiger Wechsel der Bürgermeister und Ratsherren), und zum Teil auch mit Bürgern, zu beraten. Entgegen einiger Vorstellungen diente die Obere Rathaushalle dem Rat nicht als Sitzungsaal – das war die Funktion der Wittheitsstube -, sondern vielmehr als Versammlungsort für die Bürgerinnen und Bürger und als Gerichtshalle.
Bereits im Jahr 1545 entstand eine neue Wittheitsstube. In einem östlichen Erweiterungsanbau des Nordanbaus wurde die Neue Wittheitsstube eingerichtet. Durch das östlichste Portal der Oberen Rathaushalle kam man direkt in die ebenfalls beheizbare Neue Wittheitsstube. Am Standort der Alten Wittheitsstube war nach der Umbenennung 1660 fortan die Rhederkammer untergebracht.
Somit muss – um jahres- und ortsspezifisch zu sein – in Alte und Neue Wittheitsstube unterschieden werden. Zwischen den Jahren 1545 und 1660 gab es zwei Wittheitsstuben – die neue und die alte, daher die Unterscheidung.
Die Neue Wittheitsstube hatte bis 1819 Bestand. In diesem Jahr wurde das Stadthaus nördlich des Alten Rathauses eingeweiht. Dieses Stadthaus war der Sitz der wichtigsten Behörden der Hansestadt. Es entlastete die Räumlichkeiten des Alten Rathauses. Auch die Funktion der Neuen Wittheitsstube war im Stadthaus in Form eines Senatssaals beherbergt. Aus der Neuen Wittheitsstube im Alten Rathaus wurde fortan die Obergerichtsstube, welche spätestens mit dem Bau des Gerichtsgebäudes 1895 überfällig wurde. Ab 1896 plante man den Umbau der Obergerichtsstube zu einem Repräsentationszimmer, das dem Empfang auswärtiger Gäste dienen sollte. Max Salzmann, der zuvor maßgeblich an der Neugestaltung des St. Petri Doms beteiligt war, entwarf nun den heutigen Kamin im Festtreppenhaus – der ehemaligen Obergerichtsstube und Neuen Wittheitsstube. Der Kamin mit den 151 historischen Fliesen, die primär biblische Themen darstellen, und die Ofenplatte aus dem Jahr 1648, die „Das Gleichnis vom barmherzigen Samariter“ zeigt, schmückt seit 1897 die Stube.
Mit der Einweihung des Neuen Rathauses 1913, welches das Stadthaus ersetzte, wurde die Stube zu einem Durchgang von der Marmoretage des Neuen Rathauses in die Obere Rathaushalle degradiert. Das sogenannte Festtreppenhaus, dessen Namensgeber die Festtreppe ist, die zu besonderen Anlässen, wie etwa dem Schaffermahl, verwendet wird, besteht bis heute. Der von Max Salzmann entworfene Kamin und das Portal aus der Oberen Rathaushalle erinnern an die historische Verwendung des Anbaus als Neue Wittheitsstube und Obergerichtsstube.
Den Begriff der Wittheit, der auf eine Versammlung von kenntnisreichen Leuten aus dem mittelalterlichen Bremen rekurriert, füllt heute einerseits die Wittheit zu Bremen, die wissenschaftliche Vorträge und Veröffentlichungen organisiert, andererseits die Wittheitsstube im Bremer Rathaus mit Leben.