Im Rahmen der Städtepartnerschaft zwischen der Freien Hansestadt Bremen und der namibischen Hauptstadt Windhoek wurde 2019 von der EU das Projekt "Verbesserung des Abfallmanagements in Windhoek/Namibia" bewilligt. Der finanzielle Rahmen beträgt 2,25 Millionen Euro. Ziel des Projekts ist es, über den Aufbau von zwei Wertstoffhöfen zu mehr Abfalltrennung und Wiederverwertung beizutragen und somit negative Umweltauswirkungen durch Hausmüll zu reduzieren und gleichzeitig neue Arbeitsplätze zu schaffen. Über die Reduzierung negativer Umweltauswirkungen der Stadt Windhoek soll die kommunale Abfallwirtschaft im Einklang mit der Agenda 2030, den Nachhaltigen Entwicklungszielen (SDG), gesetzt werden. Das Projekt verfolgt die SDG Ziele 8, 11 und 12. Das Gemeinschaftsprojekt, bei dem die Stadt Bremen beratende, koordinierende und administrative Funktionen übernimmt wird von der Abteilung für Abfallwirtschaft der Stadt Windhoek vor Ort umgesetzt, um die zentralen Ziele des Projektes zu erreichen.
Im Rahmen des Projekts kamen im Juni und Juli 2023 sechs Mitarbeiter*innen der Abteilung für Abfallmanagement der Stadt Windhoek für Kurzzeit-Praktika nach Bremen. Die namibischen Gäste erhielten Einblick in das Bremer Abfallsystem und hatten zwei Wochen lang die Gelegenheit, sich mit ihren Bremer Fachkolleg*innen auszutauschen. Auf dem Programm standen u.a. gemeinsame Workshops, Schulungen sowie eine Einführung in die gesetzlichen Grundlagen der Abfallwirtschaft. Abgerundet wurde der Aufenthalt durch Besuche in Recycling-Anlagen, der Mülldeponie und eine Schicht mit den städtischen "Müll-Patrouillen".
Radio Bremen berichtete am 15. Juni 2023 über diesen Praktikanteneinsatz von Mitarbeitern der Stadtverwaltung Windhoek, die sich für 2 Wochen in Bremen aufhielten um unterschiedliche Aspekte des städtischen Abfallmanagements in Zusammenarbeit mit DBS, Hochschule Bremen und UMTEC kennenzulernen und Wissen zu vertiefen.
EU-gefördertes Projekt “Verbesserung des Abfallmanagements in Windhoek“ ist erfolgreich
Seit 2019 führt die Senatskanzlei das von der Europäischen Union finanzierte Projekt “Verbesserung des Abfallmanagements in Windhoek“ verantwortlich durch. In Zusammenarbeit zwischen der Senatskanzlei Bremen und der Stadtverwaltung Windhoek werden die Nachhaltigkeitsziele Wirtschaftswachstum und menschenwürdige Arbeit umgesetzt. Dabei ist das Projekt insbesondere auf den Wissenstransfer und fachlichen Austausch ausgerichtet. Die Lebensbedingungen besonders benachteiligter Bevölkerung in Windhoek werden durch diese Maßnahme verbessert.
In diesem Zusammenhang wurde im September 2024 im Beisein von Bürgermeister Bovenschulte das Katutura Waste Buyback Centre als erster Wertstoffhof Namibias in Betrieb genommen. Dieses zog seit der Eröffnung beinahe 10.000 Verkäufer*innen an, die dort ihren gesammelten wieder verwertbaren Abfall gegen ein Entgelt abgeben konnten. 90 Tonnen Abfall entlasteten nicht nur die städtische Mülldeponie Kupferberg, sondern trugen auch zur Einkommensschaffung der ärmsten Bevölkerung bei. Der Wertstoffhof entwickelte sich zu einem Zentrum für Nachhaltigkeitstraining, in dem Schüler*innen und Vertreter*innen anderer Kommunen verantwortungsbewusste Abfallwirtschaftspraktiken und Mülltrennung erlernen.