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Den Titel Welterbe der Menschheit verleiht die UNESCO an Stätten, die ein besonders herausragendes Kulturgut sind. Diese Verleihung geschieht nach der Welterbekonvention, welche 1972 von 189 Staaten ratifiziert wurde.
Die Welterbeliste umfasst alle Stätten, die von der UNESCO zum Weltkultur- sowie Weltnaturerbe ernannt wurden. Insgesamt 962 Denkmäler aus 157 umfasst die Liste (Stand: Juli 2012), unter ihnen das Bremer Rathaus und der Bremer Roland.
Die Weser-Renaissance bezeichnet die regionale Variante der nordischen Renaissance.
Wilhelm Hauff (1802 - 1827) war ein deutscher Schriftsteller der Romantik. Nach ihm wurde der Hauff-Keller im Ratskeller des Bremer Rathauses benannt. 1827 ließ er sich dort zu seiner bekannten Weinnovelle "Phantasien im Bremer Ratskeller" hinreißen.
Carl Wilhelm Kaisen (1887 – 1979) war ein deutscher Politiker (SPD). Von 1920 – 1928, sowie 1933, war er Mitglied der Bremischen Bürgerschaft. Nach dem Krieg und der wieder Einberufung des Senats durch die amerikanische Besatzungsmacht, wurde er zum Bremischen Bürgermeister ernannt. Dies blieb er bis 1965. Er gilt als Symbol des Wiederaufbaus nach 1945. Ein großes Portrait von Kaisen hat seinen Platz in der Wandelhalle im Bremer Rathaus gefunden.
Die heutige Wittheitsstube befindet sich am Standort der Alten Wittheitsstube in dem Anfang des 16. Jahrhunderts entstandenen Nordanbau des Alten Rathauses. Die Unterscheidung in Alte und Neue Wittheitsstube ist notwendig, da die Wittheitsstube im Bremer Rathaus nicht ortsfest war.
Entstanden ist die ältere Wittheitsstube durch den um 1500 gebauten Nordanbau als beheizbarer Beratungsraum, in den sich der Rat der Stadt zurückziehen konnte, um in besonders schwerwiegenden Fragen gemeinsam mit den Ratsmitgliedern, die gerade nicht im Amt waren (turnusmäßiger Wechsel der Bürgermeister und Ratsherren), und zum Teil auch mit Bürgern, zu beraten. Entgegen einiger Vorstellungen diente die Obere Rathaushalle dem Rat nicht als Sitzungsaal – das war die Funktion der Wittheitsstube -, sondern vielmehr als Versammlungsort für die Bürgerinnen und Bürger und als Gerichtshalle.
Bereits im Jahr 1545 entstand eine neue Wittheitsstube. In einem östlichen Erweiterungsanbau des Nordanbaus wurde die Neue Wittheitsstube eingerichtet. Durch das östlichste Portal der Oberen Rathaushalle kam man direkt in die ebenfalls beheizbare Neue Wittheitsstube. Am Standort der Alten Wittheitsstube war nach der Umbenennung 1660 fortan die Rhederkammer untergebracht.
Somit muss – um jahres- und ortsspezifisch zu sein – in Alte und Neue Wittheitsstube unterschieden werden. Zwischen den Jahren 1545 und 1660 gab es zwei Wittheitsstuben – die neue und die alte, daher die Unterscheidung.
Die Neue Wittheitsstube hatte bis 1819 Bestand. In diesem Jahr wurde das Stadthaus nördlich des Alten Rathauses eingeweiht. Dieses Stadthaus war der Sitz der wichtigsten Behörden der Hansestadt. Es entlastete die Räumlichkeiten des Alten Rathauses. Auch die Funktion der Neuen Wittheitsstube war im Stadthaus in Form eines Senatssaals beherbergt. Aus der Neuen Wittheitsstube im Alten Rathaus wurde fortan die Obergerichtsstube, welche spätestens mit dem Bau des Gerichtsgebäudes 1895 überfällig wurde. Ab 1896 plante man den Umbau der Obergerichtsstube zu einem Repräsentationszimmer, das dem Empfang auswärtiger Gäste dienen sollte. Max Salzmann, der zuvor maßgeblich an der Neugestaltung des St. Petri Doms beteiligt war, entwarf nun den heutigen Kamin im Festtreppenhaus – der ehemaligen Obergerichtsstube und Neuen Wittheitsstube. Der Kamin mit den 151 historischen Fliesen, die primär biblische Themen darstellen, und die Ofenplatte aus dem Jahr 1648, die „Das Gleichnis vom barmherzigen Samariter“ zeigt, schmückt seit 1897 die Stube.
Mit der Einweihung des Neuen Rathauses 1913, welches das Stadthaus ersetzte, wurde die Stube zu einem Durchgang von der Marmoretage des Neuen Rathauses in die Obere Rathaushalle degradiert. Das sogenannte Festtreppenhaus, dessen Namensgeber die Festtreppe ist, die zu besonderen Anlässen, wie etwa dem Schaffermahl, verwendet wird, besteht bis heute. Der von Max Salzmann entworfene Kamin und das Portal aus der Oberen Rathaushalle erinnern an die historische Verwendung des Anbaus als Neue Wittheitsstube und Obergerichtsstube.
Den Begriff der Wittheit, der auf eine Versammlung von kenntnisreichen Leuten aus dem mittelalterlichen Bremen rekurriert, füllt heute einerseits die Wittheit zu Bremen, die wissenschaftliche Vorträge und Veröffentlichungen organisiert, andererseits die Wittheitsstube im Bremer Rathaus mit Leben.